Frühjahrskonjunktur

Konjunktur in Corona Zeiten
monsitj

Frühjahrskonjunktur – Leichte Einbußen auf hohem Niveau

Umfrage zeigt: Handwerk bleibt Stabilitätsgarant der regionalen Wirtschaft

Die Stimmungslage im Gesamthandwerk des Kammerbezirks Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim trübt sich leicht ein. Der aktuelle Geschäftsklimaindex fällt im Vergleich zur letzten Herbstumfrage moderat um 5 Punkte auf jetzt 120 Punkte. „Rückblickend auf ein Jahr Pandemie stellen wir fest, dass unsere 11.000 Betriebe mit ihren rund 100.000 Beschäftigten deutliche Umsatzeinbußen und Rückgänge beim Auftragsbestand verkraften mussten, wir aber im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen relativ gut durch die Krise gekommen sind“, bilanziert Sven Ruschhaupt, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, die neusten Daten.

Bau- und Ausbauhandwerk mit positiver Entwicklung

So meldet das Bau- und Ausbauhandwerk weiterhin gute Werte. 80% der befragten Betriebe  berichten von einer aktuell guten Geschäftslage. Diese positive Geschäftsentwicklung wird vor allem durch eine nach wie vor hohe Neubau- und Modernisierungsrate bei Immobilien, niedrige Zinsen und eine verstärkte öffentliche Investitionsförderung begünstigt.

Schlechte Geschäftslage beim Dienstleistungshandwerk

Überproportionale Einbrüche meldet das Dienstleistungshandwerk, wie die Friseure- und Kosmetiker-Branche. Nachdem die Friseur-Betriebe zum 16. Dezember des vergangenen Jahres und die Kosmetik-Betriebe sogar noch früher schließen mussten, ist verständlich, das trotz der aktuellen Wiedereröffnung die aktuelle Lage von der Mehrzahl der Betriebsinhaber*innen negativ bewertetet wird. So berichten 62% der Betriebe des Dienstleistungshandwerkes zurzeit von einer schlechten Geschäftslage. Positiv ist dabei, dass trotz der massiven Umsatzeinbußen 8 von 10 Betrieben angaben, an Ihrem Personalstamm festgehalten zu haben. Flexible Arbeitszeitmodelle und die Kurzarbeiterregelung haben dies ermöglicht.

Auch den Handwerksbranchen Nahrung und KFZ hat das Jahr der Corona-Pandemie zugesetzt. Bei Bäckern, Konditoren und Fleischern ging der Auftragseingang zuletzt um über 40% zurück. Nach Verordnungslage sind Cafés geschlossen zu halten und das Catering-Geschäft musste deutlich heruntergefahren werden. Im KFZ-Handwerk lässt pandemiebedingt zurzeit vor allem der Verkauf von Neuwagen und gehobenen Gebrauchtwagen nach. Zudem fehlt es aufgrund einer reduzierten Mobilität durch Home-Office und den Verzicht auf Dienstreisen an Wartungs- und Reparaturgeschäft.

Investitionsbereitschaft zeigt vorsichtigen Optimismus

Blickt man auf die kommenden Monate so ist das Gesamthandwerk der Region vorsichtig optimistisch. „Ein wichtiges Indiz dafür ist die wieder einsetzende Investitionstätigkeit der Betriebe“, stellt Kammerchef Ruschhaupt fest. So gibt jeder vierte Handwerksbetrieb an,  in den nächsten Monaten mehr zu investieren. Dabei stehen vor allem Investitionen in die Erweiterung und die digitale Ausstattung des Betriebes an. Auch planen die Handwerksbetriebe wieder mehr einzustellen. 46% der befragten Betriebe melden offene Stellen. Gesucht werden vor allem gelernte Fachkräfte und Auszubildende.