Gesamtzahl aller Auszubildenden über alle Lehrjahre leicht rückläufig Weniger Ausbildungsverträge im Handwerk der Region

Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim verzeichnet rund 5 % weniger neue Lehrverträge gegenüber dem letzten Jahr.

Text mit Erklärung des Begriffs Berufsausbildung
N. Theiss

Das regionale Handwerk meldet ein Minus bei den neuen Lehrverträgen. Demnach werden 2.067  Nachwuchshandwerker*innen das neue Ausbildungsjahr beginnen. Das sind 120 oder 5,5% weniger neu abgeschlossene Lehrverträge im Vergleich zum Start des letzten Ausbildungsjahres. Insgesamt lernen über alle Lehrjahre im gesamten Kammerbezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim 6.456 Auszubildende einen handwerklichen Beruf. Das sind rund 3 % weniger als im Jahr 2021.

Die Stadt Osnabrück verzeichnet bei den neu abgeschlossenen Lehrverträgen einen Rückgang bei den neuen Lehrverträgen von fast 14 %. Im Landkreis sind es -1,7 %. Das Emsland verzeichnet ein Minus von 4,3 % und die Grafschaft Bentheim -9,4 %.

Nach Einschätzung der Kammer kann sich der Negativtrend allerdings noch relativieren. „Die Zahl der Verträge wird sich noch erhöhen, da ein Ausbildungsbeginn zum 1.9. oder später auch noch möglich ist“, sagt Anna Brockhoff, Geschäftsführerin des Dezernats Berufsbildung und Recht. Sie stellt die Vorteile einer Ausbildung heraus: „Jeder, der einen Beruf von der Pike auf lernt, hat später viel drauf. Auszubildende können sich im Handwerk einbringen und weiterentwickeln. Egal ob Bau, Mode, Technik, Gesundheit oder Genuss: Wer Bereitschaft und Einsatz zeigt, wird zur begehrten Fachkraft ausgebildet.“

Kammerpräsident Reiner Möhle warnt angesichts der Zahlen bezüglich eines regionalen Fachkräftemangels: „Damit der Beitrag der beruflichen Bildung zur Gestaltung der Zukunft unseres Landes stärker sichtbar und mittel- und langfristig gesichert wird, brauchen wir zeitgleich zur Klima- und Mobilitätswende eine Bildungswende“, fordert er. „Die Gleichwertigkeit beruflicher und akademischer Bildung muss noch in dieser Legislaturperiode echte Realität werden, um die Attraktivität beruflicher Bildung auch nach außen erkennbar zu machen und um damit wieder mehr junge Menschen für eine duale Ausbildung zu gewinnen“, so Möhle weiter.

Der Kammerpräsident stellt allerdings auch klar, dass die Ausbildungsbetriebe der Region trotz des Rückgangs der Zahlen nicht in ihrer enormen Ausbildungsleistung nachlassen: „Wir sind aufgrund der immer noch hervorragenden Ausbildungszahlen unseren Ausbildungsbetrieben im Handwerk zu großem Dank verpflichtet, denn nur durch deren Initiative rangiert unser Kammerbezirk weiterhin unter den bundesweit stärksten Ausbildungsregionen im Handwerk.“

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