Bilanz für das Handwerk der Region Handwerkskammer veröffentlicht Jahresbericht

Gesamthandwerk hat das Pandemiejahr 2021 gut gemeistert.

Jahresbericht 2021
MH Grafikdesign

Die Handwerkswirtschaft in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim mit ihren über 11.000 Betrieben und mehr als 100.000 Beschäftigten ist besser durch das Pandemie-Jahr 2021 gekommen, als zunächst prognostiziert. Die Konjunkturergebnisse machten deutlich, dass das Gesamthandwerk die Auswirkungen der Corona-Krise weitestgehend gut meistern konnte.

„Verantwortlich für die positive Beurteilung der Geschäftslage im Gesamthandwerk sind vor allem die befragten Betriebe des Bauhaupt- und des Ausbaugewerbes, schlechtere Bewertungen der Geschäftslage kommen hingegen von den Betrieben der persönlichen Dienstleistungsgewerke“, bilanziert Hauptgeschäftsführer Sven Ruschhaupt. Insbesondere durch Kontaktbeschränkungen sowie die hohen Hygienestandards waren gerade diese Gewerke auch im Jahr 2021 stark von der Corona-Pandemie betroffen. Aber auch hier konnte im Allgemeinen eine Konsolidierung der Wirtschaftslage festgestellt werden. Die Ausbildungszahlen konsolidierten sich mit rund 6.700 Lehrlingen im letzten Jahr in etwa auf das vor-Corona-Niveau. Ruschhaupt: „Dennoch bleibt das grundsätzliche Hauptproblem des Fachkräftemangels weiterhin bestehen.“ Laut den Statistiken hat das Handwerk der Region in den letzten 10 Jahren insgesamt rund ein Viertel weniger Auszubildende verzeichnet. Tendenz weiter fallend. „Diese Entwicklung ist bedrohlich für den Fortbestand vieler Betriebe und ebenso für die Grundversorgung der Bevölkerung mit handwerklichen Dienstleistungen“, stellt Ruschhaupt weiter fest.

Weitere Probleme zeichneten sich bereits zum Ende des vergangenen Jahres ab: Materialknappheit, Lieferengpässe, Preisexplosionen. „Diese Verwerfungen über alle Wirtschaftsbereiche hinaus haben unsere Mitgliedsbetriebe in einer solchen Dimension ebenfalls noch nicht erfahren und diese Entwicklung ist aufgrund der weltpolitischen Lage weiterhin dramatisch“, so der Kammerchef weiter. Die horrenden Energiepreise bedrohen zunehmend die aufkeimende Konsolidierung der Handwerkswirtschaft, wie die aktuelle Frühjahrs-Konjunkturumfrage bestätigt. Der Geschäftsindex, der auch die Erwartungen für die nächsten Monate beinhaltet, bricht aktuell um 20 Punkte ein. Und das weitere Szenario lässt erstmal wenig Hoffnung auf Besserung aufkommen. „Es braucht die Solidarität aller. Politik, Wirtschaft und alle Bereiche unsere Gesellschaft wurden und werden auf eine harte Probe gestellt“, so das Fazit des Kammerchefs.

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