„Das Fotografen-Handwerk bleibt auf der Strecke“

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„Das Fotografen-Handwerk bleibt auf der Strecke“

Fotografen leiden unter massiven Fachkräftemangel

Der Fachkräftemangel in der Region Osnabrück macht sich in diesem Jahr besonders im Fotografen-Handwerk bemerkbar. Denn erstmals kam keine Ausbildungsklasse für Fotografen an den Berufsbildenden Schulen am Westerberg zustande.

„Der Rückgang an neuen Auszubildenden für das Fotografen-Handwerk zeichnet sich schon seit einigen Jahren ab“, sagt Michael Helweg, Obermeister der Fotografen-Innung Osnabrück-Emsland. „Vor fünf Jahren hatte ich noch 30 bis 40 Bewerbungen auf dem Tisch liegen. Mittlerweile sind es höchstens nur noch drei Bewerbungen.“ Das Interesse daran, eine Ausbildung zum Fotografen oder zur Fotografin zu machen, ist in den letzten Jahren massiv zurückgegangen.

Ein möglicher Grund dafür könnte laut Helweg sein, dass sich mittlerweile jeder als Fotograf selbstständig machen kann. Der Meistertitel ist für eine Betriebsgründung mit der Abschaffung der Meisterpflicht 2004 keine Voraussetzung mehr und auch eine Ausbildung als Fotograf ist nicht notwendig. „Durch gute Programme mit zahlreichen Filtern, werden schnell gute Ergebnisse erzielt. Doch das echte Fotografen-Handwerk, die Nachhaltigkeit und Organisation, bleiben dabei auf der Strecke“, bemerkt Helweg.

Noch steht die Fotografen-Ausbildung jedoch nicht vor dem endgültigen Aus. Doch es besteht die Gefahr, dass Auszubildende aus unterschiedlichen Regionen zusammengefasst und gemeinsam an einem Ort beschult werden. Dadurch könne keine wohnortsnahe Beschulung mehr sichergestellt werden. Die Auszubildenden müssten in dem Fall einen weiteren Weg auf sich nehmen. Eine Möglichkeit, die die Ausbildung zum Fotografen noch stärker gefährden könnte.